Analyse von 12.257 Google Maps Profilen von Zahnarztpraxen
Und was Sie als Zahnarzt daraus lernen können
Während die klassische Suchmaschinenoptimierung mittlerweile für die meisten der Zahnärzte ein Begriff sein wird, wird Google Maps zur Neupatienten-Gewinnung trotz des riesigen Potentials noch nicht flächendeckend ernst genommen. Wir haben 12.257 Google Maps Profile von Zahnarztpraxen (das entspricht ca. 1/4 der Zahnarztpraxen in Deutschland) analysiert und die wichtigsten Erkenntnisse sowie die daraus resultierenden Aufgaben für Sie aufbereitet.
Inhalt
Was ist ein Google-Maps-Profil?
Ein Google-Maps-Profil wird in der normalen Google-Suche über das sogenannte „Local Snack Pack“ (auch „3-Pack“ genannt) zu Suchanfragen mit lokaler Intention ausgespielt. Eine Beispiel dazu sehen Sie oben im Screenshot mit der Google-Suche nach dem Begriff „Zahnarzt“. Google-Maps-Profile werden ebenfalls bei Google Maps (in der App oder der Suchkategorie im Browser) angezeigt.
Sie verwalten die Inhalte Ihres Google-Maps-Profils über das kostenlose Tool Google Unternehmensprofil (früher Google my Business). Das Google Unternehmensprofil ist also der Bereich, in dem Sie z.B. die dargestellten Öffnungszeiten, die Telefonnummer etc. Ihres Google-Maps-Profils ändern können.
Die Erkenntnisse
31 % der Profile auf Google Maps werden nicht „aktiv“ verwaltet
30,55 % der Google-Maps-Profile sind nicht vom Inhaber bestätigt worden. Stattdessen wurden sie von Google automatisch oder manuell von Nutzern erstellt, haben aber keinen Inhaber. Automatisch erstellte Profile verfügen in der Regel über deutlich weniger hinterlegte Daten und beinhalten oft falsche / veraltete Daten, z. B. falsche Öffnungszeiten.
Die Erfahrung des Patienten mit Ihrer Praxis fängt nicht erst bei der Behandlung an, sondern bereits vorher. Wenn Sie veraltete Informationen (z. B. Öffnungszeiten, Telefonnummer, Bilder etc.) bei Google Maps hinterlegt haben, führt dies zu einem schlechten ersten Eindruck und damit ggf. zu einer schlechten ersten Erfahrung mit Ihrer Praxis.
Wenn Sie Ihren Google-Maps-Eintrag nicht aktiv managen, schenken Sie Ihrem wichtigsten Kommunikationskanal und Marketingkanal zur Gewinnung von Neupatienten keinerlei Beachtung.
Unser Anliegen an Sie: Sorgen Sie als Zahnarzt dafür, dass SIE direkten Zugriff auf Ihre wichtigsten Marketingkanäle haben. Diese Assets haben einen Wert und sind entscheidend für Ihren Praxiserfolg.
80 % der Praxen nutzen nur die primäre Kategorie
Ein Ziel von Google ist es, dem Nutzer relevante Inhalte zu seiner Suchanfrage in den Suchergebnissen auszuliefern. Um beurteilen zu können, ob das Angebot einer Praxis mit der Suchintention eines Nutzers übereinstimmt, werden in der lokalen Suche vorrangig die Daten von der Website und dem Google Unternehmensprofil der Praxis auf Übereinstimmung geprüft.
Die inhaltliche Relevanz wird bei im Google Unternehmensprofil vorrangig über die Wahl der richtigen Kategorien hergestellt. Es können insgesamt bis zu zehn Kategorien zur Beschreibung des Unternehmens verwendet werden. Je nach gewählter Kategorie welche Kategorien gewählt wurde, werden Sie zu bestimmten Suchbegriffen wie “Kinderzahnarzt in der Nähe” bei Google angezeigt oder nicht.
79,55 % der Zahnarztpraxen nutzen nur die primäre Kategorie, um ihr Leistungsspektrum im Google Unternehmensprofil zu beschreiben. Es werden also neun weitere Kategorien zur Unternehmensbeschreibung nicht genutzt und somit Potential verschenkt.
Die meistgenutzten „weiteren Kategorien“ von Zahnarztpraxen im Google Unternehmensprofil:
Zahnarztpraxen werden bei Google größtenteils entweder über den Suchbegriff “Zahnarzt” oder über die Kombination aus Zahnarzt + Ort (also z. B. “Zahnarzt Potsdam”) gesucht. Es gibt allerdings auch gezieltere Anfragen nach Kinderzahnärzten, Bleaching, Oralchirurgen etc. Wenn Sie diese Leistungen als Zahnarzt anbieten, aber nicht im Google Unternehmensprofil
hinterlegt haben, werden Sie nicht bzw. nicht optimal zu diesen Suchanfragen erscheinen.
Unser Anliegen: Nutzen Sie alle Kategorien, die Ihre Leistungen beschreiben, um gerade für speziellere (und ggf. lukrativere) Anfragen von Patienten optimal gefunden zu werden.
41 % der Praxen haben zu wenige Bewertungen
Im Kern gibt es zwei Maßstäbe dafür wie viele Bewertungen Sie mindestens bei Google Maps haben sollten.
Glaubwürdigkeit: Ab wie vielen Bewertungen erscheint ein Angebot aus der Sicht eines Patienten vertrauenswürdig? Speziell für Zahnärzte gibt es dazu leider keine aktuelle Studie, allerdings gibt es Auswertung für lokale Dienstleister generell.
Im Durchschnitt lesen Nutzer zehn Bewertungen, um sich danach weiter über den Anbieter zu informieren.Studie von 2020, brightlocal.com/research/local-consumer-review-survey/
41,49 % der Zahnarztpraxen haben weniger als zehn Bewertungen bei Google Maps. Wir würden empfehlen, generell auf mindestens zehn Bewertungen bei Google Maps zu kommen, um für potentielle Patienten vertrauenswürdig zu wirken. Das geht mitunter am einfachsten, wenn Sie oder Ihr Team die Patienten direkt nach der Behandlung darum bitten, eine Bewertung abzugeben.
So viele Online-Bewertungen haben Zahnärzte:
Der 2. Maßstab – Konkurrenzfähigkeit: Welche Bewertungen hat Ihre direkte lokale Konkurrenz?
Wenn Ihre lokale Konkurrenz über wesentlich mehr und oder bessere Bewertungen verfügt als Sie, werden Sie trotz guter Auffindbarkeit deutlich weniger Neupatienten über Google Maps generieren als potentiell möglich.
Bewertungsmetriken von Google-Maps-Profilen von Zahnärzten nach Stadtgröße:
Typisierung | ø Bewertung | ø Bewertungsanzahl | Median der Bewertungsanzahl |
---|---|---|---|
Großstadt (ab 100k Einw.) | 4,57 | 22,58 | 14 |
Mittelstadt (20-100k Einw.) | 4,55 | 15,27 | 12 |
Kleinstadt (5-20k Einw.) | 4,54 | 10,36 | 8 |
Um herauszufinden wer Ihre konkreten Mitbewerber in den lokalen Suchergebnissen sind, mit denen Sie sich messen müssen, schreiben Sie uns gerne an für eine unverbindliche Einschätzung – das geht für Sie am schnellsten.
94 % der Praxen sind durchschnittlich mit 4-5 Sternen bewertet
94,27 % der Zahnarztpraxen haben bei Google Maps eine durchschnittliche Bewertung von 4 bis 5 Sternen. Verglichen mit anderen Branchen im Gesundheitssektor ist das überdurchschnittlich. Vergessen Sie allerdings nicht, dass Sie sich auch hier vor allem mit Ihrer Kollegen messen müssen, die ebenfalls zwischen 4 und 5 Sternen bei Google Maps haben.
Bedenken Sie auch, dass eine durchschnittliche Bewertung von 5,0 auch unrealistisch wirken kann. Die Chance, dass Sie bei 50+ Bewertung wenigstens einige mittelmäßige oder schlechte Bewertungen haben, ist absolut natürlich. Die Zahnärzte mit einer Bewertung von 5,0 haben im Durchschnitt nur 10,26 Bewertungen, Zahnarztpraxen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,9 hingegen 30,60 Bewertungen.
Der Median der Zahnarztpraxen hat bei Google Maps eine ø Sterne-Bewertung von 4,7 von 5.
Unsere Empfehlung: Etablieren Sie einen festen Prozess und ggf. Tools in Ihrer Zahnarztpraxis, um Patienten um Bewertungen zu bitten. Behalten Sie das Wachstum der Bewertungen im Auge und antworten Sie auf jede Bewertung. Wenn Sie 1-Sterne-Bewertungen haben, die offensichtlich nicht von eigenen Patienten kommen, ziehen Sie es in Betracht einen Anwalt darum zu bitten die Bewertung entfernen zu lassen.
16% der Praxen haben keine Website hinterlegt
16,11% der Zahnarztpraxen haben bei Google Maps keine Website hinterlegt. Selbst in einer Kleinstadt existieren in der Regel vier bis fünf Zahnärzte im direkten Einzugsgebiet der Stadt. Die Chance ist hoch, dass Ihre Mitbewerber eine Website haben und diese auch bei Google Maps hinterlegt ist.
Ohne Website ist Ihre Sichtbarkeit bei Google Maps nach oben stark gedeckelt.
Das liegt daran, dass Google unter anderem Performance-Daten Ihrer Website bei der Bestimmung Ihrer Sichtbarkeit bei Google Maps mit einbezieht. Über Ihre Website können Sie sich deutlich besser von der Konkurrenz abheben als nur über das Google-Maps-Profil. Hinzu kommt, dass Neupatienten Sie in der Regel nicht direkt über Ihr Google-Maps-Profil kontaktieren werden. Google Maps ist vielmehr nur die Einstiegspforte zu Ihrer Website ist, wo sich der potentielle Neupatient dann weiter informiert.
Unsere Empfehlung: Wenn Sie keine Website haben, hinterlegen Sie zum Beispiel Ihr Jameda-Profil, dort können sich die Patienten noch besser über Ihr Angebot informieren als über Google Maps.
5 % der Praxen nutzen die falsche primäre Kategorie
95,36 % der untersuchten Google-Maps-Einträge von Zahnärzten haben als primäre Kategorie “Zahnarzt” hinterlegt. Wir kennen einige Beispiele von Praxen / MVZs, die online alles richtig machen, aber bei Google Maps effektiv unsichtbar sind, weil sie “Zahnersatzklinik” statt “Zahnarzt” als Hauptkategorie hinterlegt haben.
Hier hilft es in den meisten Fällen schon, die primäre Kategorie auf “Zahnarzt” zu ändern.
Schlusswort
Wir erleben es täglich, dass Zahnarztpraxen, die von (Online-Marketing-/SEO-)Agenturen betreut werden, bei Google Maps komplett unsichtbar sind. Das ist keine Seltenheit, sondern eher die Regel.
Unser Anliegen: Wenn Sie nicht wissen, wie sichtbar Sie bei Google Maps sind: Sprechen Sie Ihre Agentur darauf an oder fragen Sie bei uns eine unverbindliche Ersteinschätzung zur Situation an.
Wenn Sie nur einen Online-Marketing-Kanal bedienen dürften, dann sollten Sie sich ohne Frage für Google Maps entscheiden. Der Fakt, dass 80 % der Zahnärzte keine weiteren Kategorien im Google Unternehmensprofil hinterlegt haben und 30 % ihren Eintrag nicht bestätigt haben, zeigt, dass hier noch massiv Aufklärungsbedarf besteht.
Wir haben eine klare Einstellung dazu: Es geht hier nicht nur um den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Praxis, sondern auch um die optimale Verpflegung von Menschen mit akuten gesundheitlichen Problemen, sowie Wünschen und Träumen von einem besseren Leben. Diese sollten so leicht wie möglich Ihre Leistungen finden können.
Wenn wir über Suchmaschinenoptimierung für Zahnärzte sprechen, geht es absolut vorrangig um die Optimierung Ihrer Position bei Google Maps. Wie man Google Maps für Zahnärzte optimiert, haben wir in diesem Guide für SEO für Zahnärzte zusammengeschrieben.
Zusammensetzung der Datenbasis
Erhebung der Daten
- Alle Daten wurden zwischen dem 25. Juni und 11. Juli 2021 erhoben.
- Es wurden wegen technischer Einschränkungen jeweils immer die ersten Ergebnisse bei Google Maps zu der Suchwort-Kombination von „Zahnarzt“ + [Stadt] mit folgender maximalen Anzahl in die Studie aufgenommen:
- Städte über 500.000 Einwohner: Die ersten 200 Profile
- Städte zwischen 325.000 und 500.000 Einwohnern: die ersten 100 Profile
- Städte zwischen 105.000 und 325.000 Einwohnern: die ersten 50 Profile
- Städte zwischen 63.700 und 105.000 Einwohnern: die ersten 25 Profile
- Städte zwischen 31.900 und 63.700 Einwohnern: die ersten 10 Profile
- Städte zwischen 10.000 und 31.900 Einwohnern: die ersten 5 Profile
- Kleinstädte sind in der Analyse unterrepräsentiert. Eine Kleinstadt gilt als solche ab 5.000 Einwohner, wir haben nur Städte ab einer Größe von 10.000 Einwohnern ausgewertet.
- Alle Orte unter 10.000 Einwohnern in Deutschland sind in der Studie nicht repräsentiert.
- Die Summe aller aufgenommen Städte beträgt 1.181. In Deutschland gibt es 2.054 Städte (wikipedia).
- Die Summe aller Einwohner der in die Analyse einbezogenen Städte ist 56.258.383. Das sind ca. ~68 % der gesamten Bevölkerung in Deutschland.
- Alle Ergebnisse wurden (soweit erkennbar) manuell darauf überprüft, ob es sich wirklich um eine Zahnarztpraxis handelt. Andernfalls wurde diese manuell aus dem Datensatz entfernt.
Verteilung der Daten nach Typisierung der Größe der Städte
Typisierung | Anzahl der Google-Maps-Profile von Zahnarztpraxen | Anzahl der Städte |
---|---|---|
Großstadt (ab 100k Einw.) | 4710 | 76 |
Mittelstadt (20-100k Einw.) | 5071 | 584 |
Kleinstadt (10-20k Einw.) | 2476 | 521 |
Gesamtsumme: | 12.257 | 1.181 |
Bildrechte Artikelbild: „City map with some location tags“, isheng2121 @ stock.adobe.com
Kundenerfolge
Ergebnisse, die für sich sprechen
Herausforderung: Die Praxen am Standort Worms und Frankenthal waren bei Google wenig sichtbar. Hier waren große Potentiale im Bezug auf die Neupatientengewinnung.
Ergebnis:
Sichtbarste Zahnarztpraxen an den Standorten Worms und Frankenthal.
- + von 0% Sichtbarkeit auf 90% Sichtbarkeit in Worms
- + von 14% Sichtbarkeit auf 82% Sichtbarkeit in Frankenthal
Herausforderung: Mehr Patienten für höherwertige Behandlungen gewinnen.
Ergebnis:
400 Buchungen in kurzer Zeit führten zur vollen Auslastung der Praxis mit 5 Behandlungszimmern mit minimalem Zeiteinsatz.
- volle Auslastung zum Praxisstart: Vom anfänglich leeren Terminkalender
- von 3 auf 5 Behandlungszimmer: Über die Google-Optimierung in 2 Quartalen
Herausforderung: Die Praxis hatte Probleme durch Überarbeitung des Zahnarztes, Schlafmangel und weniger Patienten wegen Corona.
Ergebnis:
Sinkende Kosten und ein entspannterer Praxisalltag lassen Maximilian Duckwitz aufatmen.
- + 304 mehr Neupatienten: 56% mehr Neupatienten in 12 Monaten. Von 541 auf 845
- + 90.000 € Mehrumsatz: Vgl. 2022 vs. 2023
- 4,8x Kosten-Umsatz-Verhältnis: Jeder investierte Euro führte zu einem zusätzlichen Umsatz von 4,8 Euro.